Datenbrillen kommen vermehrt als innovative Helfer in der Arbeitswelt zum Einsatz, so auch in der Kältetechnik. Welche Vorteile Datenbrillen bei der Entwicklung von Kältemaschinen haben und wie wir sie bei ENGIE Refrigeration einsetzen, erfahren Sie in diesem Beitrag.
Datenbrillen bieten große Potenziale im Rahmen der Entwicklung von Kältemaschinen. Früher haben wir Kältemaschinen ausschließlich am Computer optimiert. Das hatte einen entscheidenden Nachteil, denn Kältemaschinen-Modelle sind komplex und teils sehr groß. Herkömmliche Monitorbildschirme reichen oft nicht aus, um alle kritischen Punkte im Kältemaschinen-Design ausfindig zu machen. Die Folge: Mögliche Optimierungspunkte werden leicht übersehen.
Der Einsatz von Datenbrillen hat unsere Optimierungsprozesse deutlich verbessert: Die MR-Brillen erlauben es, um einen virtuellen Kältemaschinen-Entwurf herumzugehen und ihn von allen Seiten zu betrachten. Dadurch haben wir sämtliche Details im Blick. Unsere Ingenieure können eine virtuelle Kältemaschine sogar beliebig im Raum vergrößern oder verkleinern und sich innerhalb des Modells bewegen. Neue Ideen und Ansatzpunkte lassen sich somit schnell entwickeln.
Bei uns arbeiten Teams aus verschiedenen Bereichen wie Konstruktion, Projektleitung und Produktion gemeinsam daran, Kältemaschinen-Entwürfe via Datenbrille zu optimieren. Über einen sogenannten „Master-Slave-Modus“ können mehrere Datenbrillenträger gemeinsam ein virtuelles Kältemaschinen-Modell begutachten. So sehen unsere Mitarbeiter mit Slave-Datenbrillen dieselben Details, wie ein Projektleiter mit einer Master-Datenbrille. Zudem lassen sich weitere Zuschauer via Computer oder Beamer dazuschalten. Es hat sich gezeigt, dass unsere Prüfverfahren mit Datenbrillen deutlich effizienter sind als bisherige Workflows am PC.
Datenbrillen erlauben es, Konstruktionen genauer auf Fehler zu überprüfen und Kundenwünsche schneller umzusetzen. „Aus meiner Sicht wird die Arbeit mit Datenbrillen bald die wichtigste Konstruktionsmethode sein, etwa um dreidimensionale Modelle aus Computer-Aided-Design(CAD)-Systemen zu ändern“, sagt Jörn Stiegelmeier, Leiter Technologie und Entwicklung bei ENGIE Refrigeration.
Eine MR-Brille erlaubt es, ein Kältemaschinen-Modell am künftigen Einsatzort, beispielsweise einem Kälteraum, virtuell aufzustellen. Das ist ein praktisches Feature für den Vertrieb. Platzverhältnisse beim Kunden und mögliche Anschlüsse für unsere Kältemaschinen lassen sich auf diese Weise gut überprüfen. Ebenso haben Datenbrillen große Vorteile für Serviceeinsätze und die Endabnahme: Unser Support in Lindau kann Techniker vor Ort mit wichtigen Informationen versorgen. Dazu zählen beispielsweise Videos über die richtige Einstellung einer Kältemaschine oder die Ausgabe von Arbeitsanweisungen, die auf dem Datenbrillendisplay angezeigt werden.
Datenbrillen enthalten komplexe Technik. Sie bestehen aus einem nach innen gerichteten Bildschirm und einem Hochleistungsrechner mit Akku. Sie lassen sich via Ohrbügel oder mit einem Kopfband aufsetzen. Wir bei ENGIE Refrigeration nutzen sogenannte Mixed-Reality-Brillen (MR-Brillen). Datenbrillen besitzen ein durchsichtiges Display. Durch dieses sieht der Brillenträger weiterhin die echte Umgebung, jedoch zusätzlich virtuelle Objekte auf dem Bildschirm. Das können beispielsweise computergenerierte 3D-Modelle unserer Kältemaschinen sein. Wenn er seine Position verändert und beispielsweise den Kopf dreht, einen Schritt vorwärts geht oder um das Objekt herumläuft, wird die Darstellung auf dem Display entsprechend angepasst – und zwar so, als würde das virtuelle Objekt wirklich im Raum stehen.